Blähungen / Koliken des Säuglings
Babys Verdauung verstehen - was wirklich hilft
10/5/2025
Kaum ein Thema beschäftigt Eltern so sehr wie die Verdauung ihres Babys. Viele Säuglinge leiden in den ersten Lebensmonaten unter Blähungen, Bauchschmerzen oder unruhigen Nächten. Nicht selten ist von den „Drei-Monats-Koliken“ die Rede. Aber was steckt dahinter - und was könne Eltern tun ?
Die Ursachen - warum Babys so oft Bauchweh haben
Das Verdauungssystem des Neugeborenen ist noch unreif. Der Darm muss sich erst an die Nahrung anpassen, die Enzymproduktion ist noch nicht vollständig, und die Darmflora - alsodie Gesamtheit der Mikroorganismen im Darm -befindet sich im Aufbau.
Darmflora und Probiotika
Die Darmflora spielt eine Schlüsselrolle für die Verdauung und das Immunsystem. Stillkinder erhalten über die Muttermilch wertvolle Präbiotika (z.B. Oligosaccharide), die das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern. Studien zeigen, dass bestimmte probiotische Kulturen, etwa Lactobacillus reuteri oder Bifidobacterium breve , Blähungen und Schreiphasen reduzieren können. Zwar sind die Ergebnisse nicht immer einheitlich, doch mehrere randomisierte kontrollierte Studien weisen auf einen positiven Effekt hin - besonders bei gestillten Kindern.
Das vegetative Nervensystem - wenn Gefühle auf den Bauch schlagen
Die Verdauung wird stark vom vegetativen Nervensystem gesteuert, insbesondere vom Vagusnerv. Stress, Unruhe oder starke Reize können die Darmaktivität beeinträchtigen und Bauchschmerzen verursachen. Eltern können diesen Einfluss positiv steuern : 🔸 Ruhige Ausstrahlung : Babys spüren die Stimmung ihrer Bezugspersonen. Gelassene Eltern können ihr Kind beruhigen. 🔸 Rhythmischer Tagesablauf : Wiederkehrende Rituale und feste Strukturen geben dem Nervensystem Sicherheit und Stabilität. 🔸 Körperkontakt : Tragen, Kuscheln und Hautkontakt wirken regulierend auf Herzschlag, Atmung und Verdauung des Babys.
Traditionelle Hausmittel - was wirklich helfen kann
Seit Generationen greifen Eltern auf sanfte Methoden zurück, um Koliken zu lindern. Einige dieser Hausmittel sind nach wie vor empfehlenswert . 🔸 Bauchmassage : Sanft kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn unterstützen den Weitertransport der Darmgase. 🔸 Wärme : Ein warmes Kirschkernkissen oder eine flaches Kissen aus Wollfilz auf dem Baby-Bauch entspannt die Muskulatur. 🔸 Fliegergriff : Das Kind bäuchlings auf dem Unterarm der Eltern getragen, kann Druck abbauen und wirkt beruhigend. 🔸 Kümmelzäpfchen : Diese milden Zäpfchen können lokal im Darm entblähend wirken und sind eine bewährte, sanfte Hilfe.
Wann ärztliche Abklärung wichtig ist
So quälend Blähungen auch sein mögen - in der Regel sind sie harmlos und verschwinden nach eineiigen Monaten von selbst. Dennoch gilt : Wenn ein Baby ständig schreit, nicht zunimmt, Fieber hat oder Blut im Stuhl auftritt, sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden, um organische Ursachen auszuschließen.
Fazit
Die Verdauung des Babys ist ein sensibles Zusammenspiel aus Darmreifung, Bakterienflora und dem Einfluss des Nervensystems. Ihr könnt viel tun, um euer Kind zu unterstützen : Nähe, Ruhe, Rhythmus und sanfte Hausmittel helfen in den meisten Fällen. Probiotische Kulturen zeigen in Studien zusätzlich vielversprechende Effekte. Mit Geduld und Zuwendung reguliert sich die Verdauung fast immer - und die Phase der Bauchschmerzen gehört dann bald der Vergangenheit an.
Hebamme Gabi Belz
Betreuung für Schwangerschaft und nach der Geburt.
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