Fencheltee

Warum er für Babys und Schwangere plötzlich in der Kritik steht

12/14/2025

Fencheltee gilt seit Generationen als wohltuendes Hausmittel - vor allem gegen Bauchweh und Blähungen bei Babys. Doch in den letzten Monaten häufen sich Warnungen von Fachbehörden : Fencheltee könne unter Umständen krebserregend sein. Was steckt dahinter - und worauf sollten Eltern jetzt achten ?

Estragol - der natürliche, aber umstrittene Inhaltsstoff

Fenchelsamen enthalten den Pflanzenstoff Estragol, der dem Tee sein typisches Aroma verleiht. Im Tierversuch zeigte Estragol allerdings genotoxische und krebserregende Eigenschaften - das heißt, er kann in hohen Dosen die Erbsubstanz verändern und Tumore begünstigen. Für den Menschen gibt es keine Beweise , dass Fencheltee in üblichen Mengen Krebs verursacht. Trotzdem raten Fachleute zur Vorsicht, weil sich das Risiko bei empfindlichen Gruppen - Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden - nicht sicher ausschließen lässt.

Was Behörden empfehlen

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA ) hat 2023 betont, dass fenchelhaltige Tees oder Präparate bei Kindern unter vier Jahren nicht mehr empfohlen werden. Auch Schwangere und Stillende sollen Fencheltee nur gelegentlich und nicht regelmäßig trinken. Für gesunde Erwachsene gilt : Eine gelegentliche Tasse Fencheltee ist nach heutigem Stand unbedenklich. Problematisch sind eher hochdosierte Präparate oder der tägliche, langfristige Konsum.

Was kannst du stattdessen tun ?

Gerade bei Babys mit Bauchweh oder Blähungen gibt es sanfte Alternativen : 🔸 Bauchmassage im Uhrzeigersinn mit warmen Händen und neutralem Öl 🔸 Wärme ( z.B. ein warmes Kirschkernkissen ) 🔸 Tragen und sanftes Wiegen 🔸 Tragen im Tragetuch / Tragesystem . Für Schwangere gilt : Wer gerne Kräutertee trinkt, kann unbedenklich zu milden Mischungen ohne Fenchel greifen ( z.B. Rooibos, Kamille, Melisse )